Foto: R. Huber

Foto: G. Gattinger

Grafik: K. Kühtreiber, auf Basis Geodaten NÖGIS

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Foto: K. Kühtreiber

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Vorträge

Vorträge im Wintersemester 2025/2026

Mittwoch, 26. November 2025, 18 Uhr c.t.
Universität Wien, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, 1190 Wien, Franz Klein-Gasse 1, 3. Stock, Hörsaal 7 (hybrid)

Generalversammlung der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie 2025

anschließend Vortrag

Bendeguz Tobias, Veronika Wieser und Doris Pany-Kucera (Wien)

Gemeinschaften im Wandel: Interdisziplinäre Perspektiven auf Bevölkerungsdynamiken in Leobersdorf, Mödling und dem Karpatenraum (4.–9. Jahrhundert)

Das im Jahr 2020 begonnene ERC-Synergy Grant Projekt „HistoGenes“ hat sich zum Ziel gesetzt die Bevölkerungsgeschichte Ostmitteleuropas von ca. 400 bis 900 u. Z. umfassend zu analysieren. Dies geschieht durch die interdisziplinäre Einbindung modernster genetischer, archäologischer, historischer und anthropologischer. Hierzu wurden rund 7.000 genetische Proben aus dem Karpatenbecken und den angrenzenden Regionen analysiert und ausgewertet. In unserem Vortrag möchten wir Ihnen einige Ergebnisse unserer fünfjährigen Forschung vorstellen.

Aus archäologischer Sicht bietet sich die Möglichkeit bisherige Interpretationen zu sozialen Aspekten und zur Gesellschaft sowie zur Entstehung und Entwicklung von Gräberfeldern und zur Chronologie neu zu überdenken bzw. methodisch weiterzuentwickeln.

Für die Geschichtsforschung ergeben sich neue Möglichkeiten, Modelle für die Einordnung der Umbrüche der ‚Völkerwanderungszeit‘ zu entwickeln und die Quellenperspektive kritisch zu hinterfragen. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, die oft widersprüchlichen Entwicklungen auf regionaler Ebene zu erfassen. Dazu zählen Phänomene wie gleichzeitiger Niedergang und Kontinuität sowie Kooperation und Invasion. Dabei stellt sich die Frage, welche Faktoren disruptiv und welche Entwicklungen stabilisierend wirkten.

Die genetischen Daten eröffnen für die biologische Anthropologie neue Perspektiven hinsichtlich der sozialen Zusammenhänge früherer Gesellschaften. Insbesondere die detaillierte Auswertung von biologischen Verwandtschaften und Partnerschaften und die Geschlechtsbestimmung von subadulten Individuen erlauben völlig neue Forschungs- und Interpretationsansätze bezüglich Demographie und Gesellschaftsstrukturen, Ernährung, Gesundheit sowie Aktivitätsmarker und Lebensweisen.

Uns ist es ein Anliegen, Ihnen unser Projekt, den interdisziplinären und integrativen Ansatz und unsere Ergebnisse zu vermitteln.

Bendeguz Tobias ist Archäologe und arbeitet seit 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im ERC Synergy Grant HistoGenes (ÖAW-IMAFO). Seine Schwerpunkte liegen in der Archäologie des Frühmittelalters mit einem besonderen Fokus auf den Mittelmeerraum, das Karpatenbecken und die osteuropäischen Steppengebiete. In seinen wissenschaftlichen Stationen am Römisch-Germanischen Zentralmuseum (heute LEIZA) und an der Universität Innsbruck hat er sich mit Schmiedewerkzeugen, der Archäologie der Awaren und frühen Ungarn, sowie spätantiken und byzantinischen Gewichten beschäftigt. In interdisziplinären Forschungsprojekten wie zum Beispiel Gürtelgarnituren und Glasperlen ist er bestrebt gängige Forschungsnarrative zu hinterfragen und die Frühmittelalterarchäologie methodisch weiterzuentwickeln. Neben der Forschung hat er auch an der Universität Innsbruck und Wien Lehrveranstaltungen gehalten.

Veronika Wieser ist Historikerin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) im ERC Synergy Grant HistoGenes (ÖAW-IMAFO). Ihre Expertise liegt in der Kulturgeschichte der Spätantike und der Völkerwanderungszeit, mit besonderem Schwerpunkt auf interdisziplinärer Forschung und Digital Humanities (Projektleiterin Mapping Medieval Peoples (ÖAW)). In ihrer Arbeit untersucht sie Entzeitvorstellungen, Historiografie sowie die Dynamiken religiöser und ethnischer Identität im spätrömischen Reich und in den frühmittelalterlichen Königreichen. Besonders interessiert sie sich für die kulturelle und historische Dimension der Wahrnehmung von Völkern und Räumen.

Doris Pany-Kucera ist biologische Anthropologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin und Co-Kuratorin im Naturhistorischen Museum Wien (NHMW), sowie Wissenschaftlerin im Rahmen des ERC Synergy Grant HistoGenes (ÖAW). Sie war und ist an mehreren wissenschaftlichen- und Ausstellungsprojekten beteiligt und lehrt an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Aktivitätsmuster und Zeichen körperlicher Belastung, sowie Veränderungen des Beckens, die durch Schwangerschaften und Geburten entstanden sein könnten. Sie hat auch zur Entwicklung neuer Methoden in diesen Forschungsbereichen beigetragen. Im aktuellen ERC-Projekt HistoGenes konzentriert sie sich auf demographische Aspekte, Anzeichen von Aktivität, Gesundheit, Ernährung sowie die Rekonstruktion von Lebensgeschichten und Beziehungen von Frauen und Müttern.

Livestream: https://teams.microsoft.com/l/meetup-join/19%3ameeting_OGVlMzZhYmQtMmQxZC00NDU4LTg3NTItNjM0ZTM2M2ZmMDhh%40thread.v2/0?context=%7b%22Tid%22%3a%22158a941a-576e-4e87-993d-b2eab8526e50%22%2c%22Oid%22%3a%221717ce96-40bc-4803-9afa-8c8bd2bed230%22%7d

Dienstag, 18. November 2025, 18 Uhr
Universität Innsbruck, 6020 Innsbruck, Innrain 52A/Ágnes-Heller-Haus, 4. OG, Seminarraum 04M100

Zuzanna Dziuban (Wien)

Body Scooping: Instrumentalization and Material Dispersal of Incinerated Human Remains from the Holocaust

The talk presents research into institutionalized practice of “handing over” of incinerated human remains by major museums established at the sites of former Nazi concentration and extermination camps in Poland. In the decades following the establishment of those museums, incinerated human remains of mostly Jewish victims of the camps were collected by museum employees and other actors, packed into boxes, bags, or urns and given to variety of (memorial) institutions and private individuals in Poland and worldwide. The documents gathered at the archives of Auschwitz-Birkenau and Majdanek, indeed, give voice to a deeply institutionalized if not normalized phenomenon. The donations of ashes were made by the museums in order for them to be buried elsewhere, incorporated into memorials or exhibited at local Polish schools and other institutions, including factories and community centers, exposed in museums in the country and abroad, embedded into buildings used for religious (mostly Christian) worship all over the world. In the talk I will retrace trajectories of several urns with ashes from the Holocaust, and propose a critical consideration of the practice taking into account, on the one hand, the sensitivities of Jewish religious law pertaining to human remains and, on the other, a reflection on the politics of dead bodies and the violence against human remains entailed in the practice.

Zuzanna Dziuban holds a PhD in cultural studies. She is a senior postdoctoral researcher at the Institute of Culture Studies of the Austrian Academy of Sciences. She is the author of Foreignness, Homelessness, Loss: Dimensions of Atopia of the Contemporary Cultural Experience (2009, in Polish), the editor of The ‘Spectral Turn’: Jewish Ghosts in the Polish PostHolocaust Imaginaire (2019), of The ‘Forensic Turn’: Engaging Materialities of Mass Death in Holocaust Studies and Beyond (2017), and co-editor of several special issues: Forensik in Zeitschrift für Kulturwissenschaften (2019, with Gudrun Rath and Kirsten Mahlke), The Surviving Thing: Personal Objects in the Aftermath of Violence in the Journal of Material Culture (2020, with Ewa Stańczyk), Accessing Campscapes: Critical Approaches and Inclusive Strategies for European Conflicted Pasts in Heritage, Memory and Conflict (2023, with Rob van der Laarse), and Displaying Violence in the Austrian Journal of Historical Studies (2023, with Stefan Benedik and Ljiljana Radonic). Her research focuses on the material, affective and political afterlives of the Holocaust and other instances of political violence, and the politics of dead bodies.

Livestream: https://webconference.uibk.ac.at/rooms/bar-yun-mfb-bu8

Download lecture announcement/Vortragsankündigung

Mittwoch, 10. Dezember 2025, 18 Uhr c.t.
Universität Wien, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, 1190 Wien, Franz Klein-Gasse 1, 3. Stock, Hörsaal 7 (hybrid)

Jochen Haberstroh (München)

Fluss, Land, Stadt – mittelalterliche Siedlung in der Schotterebene. Eine neu entdeckte Dorfwüstung bei München.

Für ein Neubauvorhaben des Bundesamtes für Strahlenschutz mussten 2024 archäologische Ausgrabungen in Neuherberg, Gde. Oberschleißheim b. München durchgeführt werden. Dabei konnte der zentrale Ausschnitt einer größeren Dorfwüstung erfasst werden, die nach Ausweis der archäologischen Funde, seit dem 9. Jahrhundert bestand und im 14./15. Jahrhundert aufgegeben wurde. Die Ausgrabungen lieferten neben mehreren Hofstellen mit Gebäuden unterschiedlicher Funktion auch die Dorfkirche mit Kirchhof. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem aufgelassenen Ort um das zuletzt 1460 als Schwaige überlieferte Wagrain. 

Nach dem Ausweis der Schriftquellen sind die Münchner Schotterebene und andere Regionen Oberbayerns von den bekannten mittelalterlichen Wüstungsperioden kaum betroffen. Die Grabungsbefunde werfen auf diesen Stand der historischen Überlieferung ein neues Licht. Als besonders ungewöhnlich kann die Aufgabe einer Kirche mit Bestattungsrecht gelten.

Der Vortrag stellt die neuen Befunde in den siedlungsarchäologischen Kontext der Schotterebene, die in den letzten Jahrzehnten zahlreiche großflächig untersuchte Siedlungen des frühen Mittelalters geliefert hat.

Jochen Haberstroh: Studium der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Vor- u. Frühgeschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde und Kommunikationswissenschaft an den Universitäten Bamberg und Freiburg im Breisgau; 1990 Abschluss der Magisterarbeit zum Thema „Ausgrabungen in der ehem. Grafenburg in Ebersberg/Oberbayern“. 1994 Promotion zum Thema „Germanische Funde der Kaiser- und Völkerwanderungszeit aus Oberfranken“ (veröffentlicht in den Materialheften zur Bayerischen Vorgeschichte A82/2000). 1994–2003 Gebietsreferent der Archäologischen Außenstelle Oberfranken, Schloß Seehof, Memmelsdorf; 2003–2007 Leiter der Dienststelle Ingolstadt des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege; seit 2007 Referatsleiter München/Oberbayern und stellv. Abteilungsleiter Bodendenkmalpflege im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

Livestream: https://teams.microsoft.com/l/meetup-join/19%3ameeting_NzA4NmJmOGEtOTU1Ni00MTcyLWIyM2MtNzlkNDI0MjNjZTQ4%40thread.v2/0?context=%7b%22Tid%22%3a%22158a941a-576e-4e87-993d-b2eab8526e50%22%2c%22Oid%22%3a%221717ce96-40bc-4803-9afa-8c8bd2bed230%22%7d

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